Sonnenschirme und ihre Historie

Die Geschichte des Sonnenschirms geht zurück in die Zeit des antiken Griechenlands, Ägyptens, Roms, Chinas und Persiens, was sich aus antiken Texten und Gemälden entnehmen lässt.

Damals war der Sonnenschirm lediglich für adelige Bürger gedacht, die sich vor der Sonne schützen wollte und gleichzeitig durch das Tragen des beschmückten Schirms durch ihren Diener ihren sozialen Status hervorheben wollten.


Ebenfalls sollte der Schirm die von den Adeligen begehrte Blässe vor einer Bräunung und Hautalterung durch die gefährlichen UV Bestrahlung bewahren. Diese Arroganz ging davon aus, dass nur arme Bauern Bräune durch die Feldarbeit besitzen und sie sich nicht mit jenen gleichgestellt fühlen wollten.

Zu Beginn wurde der Schirm aus Stroh oder Papier zusammengestellt. Ab dem 16. Jahrhundert in Venedig bestanden die Schirme aus dem Stoff Samt (in Rot), Horn und Holz oder Fischbein und galten zunehmend als modisches Accessoire, das Eleganz und Modebewusstsein der wohlhabenden Damen zeigen sollte.
Mit der Zeit war.

Wer denkt, Sonnenschirme sind eine Erfindung der letzten Jahre als Ozonloch und Hautkrebs Menschen vom Bad in der Sonne abhielt, der irrt gewaltig. Die bunten Schattenspender mit Stiel sind weitaus älter, sogar älter als Regenschirme.
Im Altertum müssen zumindest die Perser, Chinesen und Ägypter Sonnenschirme benutzt haben, alte Darstellungen zeigen noch große Schirmkonstruktionen, die von mehreren Dienern gehalten wurden. 

In Mitteleuropa wurden kleine tragbare Sonnenschirme in Adelskreisen etwa ab dem 17. Jahrhundert zum unverzichtbaren Accessoire. Damen legten auf Farbe und Gestaltung des Schirms ähnlich viel Wert wie heutzutage bei Handtaschen. Bis in die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts trugen Damen diesen Begleiter bei jedem Aufenthalt im Freien mit sich. Alte Aufnahmen und Postkarten von europäischen Städten zeigen daher meistens Sonnenschirm-tragende Damen und Hut-tragenden Herren.

Der Adel und das höhere Bürgertum legten schließlich Wert auf vornehme Blässe. Gebräunte Haut war Zeichen eher niedriger Berufe, bei denen die Arbeit überwiegend im Freien stattfand. Die höheren Stände wollten sich hier natürlich abgrenzen. Mit dem Aufbrechen der Standesgrenzen in unseren Breiten verschwand jedoch auch dieses Schönheitsideal. Seither streben nicht nur die Damen in der Regel nach einem sommerlich gefärbten Teint. Außer in der Gastronomie kommen Sonnenschirme in den folgenden Jahrzehnten kaum vor – tragbare schon gar nicht.
Anders zum Beispiel in Japan: ein blasser Teint bei Damen gilt hier immer noch als Ideal, so dass tragbare Schirme zum Straßenbild gehören.

In den letzten Jahren haben zwar nicht die tragbaren Sonnenschirme eine Renaissance erlebt, sehr wohl aber die ortsfesten für den heimischen Garten oder den Balkon. Gab es lange Zeit nur einfache bunte Modelle mit Plastikstiel, haben wir Konsumenten nun die Auswahl zwischen tausenden Farben, Formen und Modellen. Eckige Schirme mit edlen Holzstielkonstruktionen gehören nun zu gefragten Varianten genauso wie immer größere Ampelschirme, die fast freischwebend die gesamte Terrasse überspannen.

Veröffentlicht in: Tipps

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert